Leymah Gbowee erhält Friedensnobelpreis

Erstmals in der Geschichte der Ausrichtung des Friedensnobelpreises haben drei Vorkämpferinnen für die Frauen- und Menschenrechte gemeinsam den diesjährigen Friedensnobelpreis erhalten. Eine davon, Leymah Gbowee, hat an einer mennonitischen Universität, der Eastern Mennonite University (EMU) in Harrisonburg (Virginia) studiert. Sie teilt sich den Preis mit der liberianischen Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf und der Frauenrechtlerin Tawakkul Karman aus dem Jemen.

Weltweit bekannt ist die EMU wohl am ehesten für ihr Center for Justice and Peacebuilding (CJP), vor allem mit dem Graduiertenprogramm Konflikttransformation. Das CJP hat bereits über 3000 Absolventen aus 119 Ländern. Gründer John Paul Lederach und Howard Zehr gelten als international bekannte Experten im Bereich Konfliktregelung und Gerechtigkeit. Die Auszeichnung einer CJP-Absolventin mit dem Friedensnobelpreis ist indirekt auch eine Ehrung für das CJP.

Gbowee, die einen Master in Konfliktbearbeitung an der EMU erlangt hat, erhielt den Nobelpreis für ihre Friedensbemühungen in Liberia. Im Verlauf des zweiten liberianischen Bürgerkrieges gründete sie die Organisation Women of Liberia Mass Action for Peace, diese Friedensorganisation hatte maßgeblichen Einfluss auf die Beendigung des Bürgerkrieges 2003. Sie hat sich in ihrem Land und auf der ganzen Welt für Menschen- und Frauenrechte eingesetzt. Nur zwölf andere Frauen haben den Friedensnobelpreis in seiner 110jährigen Geschichte gewonnen.

Leymah Gbowee ist auch die Hauptfigur des Dokumentarfilms Pray the Devil Back to Hell, in dem die Geschichte der Bürgerrechtsbewegung in Liberia erzählt wird.

cw (nach Informationen von Mennonews und Wikipedia)

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