Diskussion zum israelisch-iranischen Konflikt

Am Freitag, 15. Juni, 20.00 Uhr veranstaltet das Krefelder Friedensbündnis in der Mennonitenkirche einen Informations- und Diskussionsabend zum israelisch-iranischen Konflikt mit Clemens Ronnefeldt (siehe Photo) vom Internationaler Versöhnungsbund.

In den letzten Monaten spitzte sich der Konflikt zwischen Israel und Iran weiter zu. Während die israelische Seite seit vielen Jahrzehnten über Atomwaffen verfügt, scheint Iran nach Angaben US-amerikanischer Geheimdienste die Entscheidung zum Bau einer Atombombe noch nicht getroffen zu haben, bereitet allerdings durch die Beherrschung der Anreicherung von Uran die technischen Möglichkeiten hierzu offenbar vor.

Die israelische Regierung weiß, dass US-Präsident Barack Obama wegen der US-Präsidentschaftswahlen im November 2012 keinem neuen Krieg in der Region zustimmen wird, will er nicht seine Wiederwahl gefährden. US-Verteidigungs­minister Leon Panetta warnte öffentlich die israelische Regierung vor einem solchen Angriff auf die iranischen Atomanlagen und Militärstützpunkte.

Die iranische Führung droht mit Vergeltungsschlägen, sollte sich die israelische Führung zum Krieg entschließen. Im Falle eines israelischen Angriffs auf die iranischen Atomanlagen ist damit zu rechnen, dass die mit Iran verbündete Hizbullah im Libanon ihre Raketen auf Israel abschießt.

Der israelischen Regierung gehen die bisherigen Sanktionen gegen Iran nicht weit genug. Präsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Ehud Barak hoffen, wenn sie glaubwürdig mit einem Angriff gegen Iran drohen, dass die „Internationale Gemeinschaft“ schärferen Sanktionen zustimmt, um das Desaster eines Krieges, der die gesamte Region erfassen würde, zu verhindern. Gleichzeitig warnen die eigenen israelischen Geheimdienste und auch die israelische Armeeführung vor einem Krieg.

Es besteht die Gefahr, dass der Konflikt eine Eigendynamik bekommt, die über kurz oder lang tatsächlich im Krieg endet. Gibt es Auswege aus der Eskalation, und wie könnten diese aussehen? Clemens Ronnefeldt, seit zwei Jahrzehnten Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes, hat seit 1990 Irak, Iran, Syrien, Libanon, Israel, Palästina und Ägypten bereist, zuletzt im Oktober 2011 Libanon und im Januar 2012 Ägypten. Ronnefeldt erläutert Hintergründe der gegenwärtigen Sicherheitslage in der Region. Nach seinem Vortrag besteht die Möglichkeit zu Fragen und Diskussion.

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